Pressemitteilung

Presseinformation / Pressekonferenz: Do, 1. 2. 2024, um 11 Uhr

Im Jahr 2024 präsentiert sich Marta Herford als multiperspektivisches Haus mit insgesamt sechs neuen Ausstellungen und einem vielfältigen Begleitprogramm. Das Wechselspiel von räumlich sinnlichen Beiträgen in den geschwungenen Gehry-Galerien mit den eher intimeren Begegnungen in den Räumen im Lippold-Bau ermöglicht es, ein breites Spektrum anzubieten. Die Ausstellungen laden zum Austausch ein und bieten verschiedene Blickwinkel auf Fragen unserer Gegenwart.

Nachdem die erste Ausstellung zum Thema von politischen und feministischen Bündnissen der so genannten Gastarbeiter*innen-Generation eröffnete, zeigt das Marta Herford ab Mitte März eine Überblicksausstellung des US-amerikanischen Künstlers Rodney McMillian in den Gehry-Galerien. Dieser Einzelausstellung schließt sich im Juli eine große, gemeinsam mit der Kunsthalle Bielefeld entwickelte Gruppenausstellung zum Thema der postdigitalen Malerei an, die sowohl in Herford als auch gleichzeitig in Bielefeld stattfindet. Den Blick aus der Gegenwart richtet die Künstlerin Kathrin Sonntag auf die frühen Fotografien der mit Herford verbundenen Expressionistin Gabriele Münter. Im Winter schließlich kommt das Museum seinem Namen nach und nimmt Designtendenzen des Upcyclings sowie das Werk von Luigi Colani ins Visier.

 

Annem Işçi –
Wer näht die roten Fahnen?

27. 1.–20. 5. 2024
Lippold-Galerie

 

Die Auftaktausstellung im Jahr 2024 ist die von Gastkurator Gürsoy Doğtaş kuratierte Gruppenschau Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen? in der Lippold-Galerie. „Annem işçi“, zu Deutsch „Meine Mutter ist eine Arbeiterin“, erzählt von Zusammenschlüssen zwischen „Gastarbeiter*innen“ und Künstler*innen gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt. Dabei bilden feministische und politische Bündnisse der 70er Jahre den Ausgangspunkt. Die Ausstellung versammelt Filme, Malereien, Grafiken, Fotografien,
eine Installation und Texte, die teilweise in der damals jungen BRD entstanden und heute inhaltlich nach wie vor aktuell sind. Das Projekt, das neun Künstler*innen dialogisch vereint, hinterfragt, was Fremdheit ein halbes Jahrhundert später bedeutet und in welchen Rollen wir gemeinschaftlich leben.

Künstler*innen

Nuray Demir, Semra Ertan, Mehmet Güler, Gülsün Karamustafa, Asimina Paradissa, Monika Sieveking, Gerdt Marian Siewert, Nil Yalter und Serpil Yeter

     

 

Rodney Mc Millian
The Land: Not Without a Politic

16. 3.–16. 6. 2024
Gehry-Galerien

 

Die Überblicksausstellung des US-amerikanischen Künstlers Rodney McMillian (*1969, lebt in Los Angeles) zeigt erstmals in Europa Werke aus allen Schaffensphasen. In der Tradition des amerikanischen Abstrakten Expressionismus und des sozialkritischen Postminimalismus hat McMillian ein vielschichtiges sowie thematisch und formal stringentes Werk entwickelt.

McMillian verarbeitet ausrangierte Produkte der amerikanischen Konsumkultur zu beeindruckenden, gestisch abstrakten Malereien. In diesen wie auch in den Medien Skulptur, Installation und Video thematisiert der Künstler die Rolle von Schwarzen Personen in der Kunstgeschichte sowie im US-amerikanischen Lebenskontext. Er schafft exemplarisch eine materielle Abhandlung über das soziale Gefüge der USA, das durch und durch von Kategorisierungen nach Klasse, ökonomischem Status, Rasse, Geschlecht und Tradition geprägt ist.

Zur Ausstellung entsteht eine umfangreiche Monographie (d/e), die bei Spector Books erscheint.

 

Kathrin Sonntag und
Gabriele Münter

Das reisende Auge

8. 6.–12. 1. 2025
Lippold- Galerie

 

Erstmalig werden die Fotografien der Expressionistin Gabriele Münter (*1877 in Berlin,
† 1962 in Murnau), die im Kreis des Blauen Reiter vor allem als Malerin bekannt ist, in der Heimatstadt ihrer Familie in Herford gezeigt. Das umfassende fotografische Werk ist ein wichtiges Zeugnis ihres Blickes und Umgangs mit der Komposition von Linien und Flächen. Die Wahl und Inszenierung der Motivik der Künstlerin eröffnen einen eindruckenden Blick auf ihr bekanntes Oeuvre.

Für die Ausstellung wurde die Künstlerin Kathrin Sonntag (*1981 in Berlin, lebt ebd.) eingeladen, sich mit diesen Fotografien auseinanderzusetzen. Kathrin Sonntag wurde bekannt durch ihre Installationen, die eigenes und gefundenes fotografisches Bildmaterial in einen räumlichen Dialog setzen. In ihrer Beschäftigung mit dem Medium Fotografie, verfolgt sie Fragen, die sich sowohl mit den Bedingungen als auch den Fallstricken visueller Wahrnehmung befassen. Für die Ausstellung begibt sich die Künstlerin auf die Spuren von Gabriele Münter zwischen Herford, München und Murnau und kontextualisiert Münters Fotografien mit eigenen Bildern.

Die Ausstellung wird vom 18. 10. 2025–8. 2. 2026 im Kunstmuseum Ravensburg gezeigt.

Mit Dank an die Gabriele Münter- und Johannes-Eichner-Stiftung

 

Zwischen Pixel und Pigment
Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten

7. 7.–10. 11. 2024
Gehry-Galerien

 

Die gemeinsam mit der Kunsthalle Bielefeld entwickelte und an beiden Orten gleichzeitig stattfindende Ausstellung widmet sich der hybriden Malerei und spiegelt damit unsere postdigitale, zwischen dem Digitalen und Analogen verankerte Gegenwart.

In dieser groß angelegten Kooperation wird der Fokus auf ein malerisches Denken gerichtet, welches sich, durch die gleichberechtigte inhaltliche und technische Verschränkung des Hybriden, stark erweitert hat. Die internationalen Künstler*innen befragen das traditionsreiche Medium Malerei dabei grundlegend. Inwiefern nehmen die Veränderungen Einfluss auf Materialitäten, bildmediale Strukturen und Ästhetiken? Wie finden hybride Räume, fluide gewordene Körper und ein Gefühl des Dazwischenseins malerische Entsprechungen?

Mit der Kunstakademie Münster als dritten Projektpartner verbinden sich museale Praxis mit wissenschaftlicher Lehre und Forschung. Begleitend organisiert die Kunstakademie ein Symposium, dessen Inhalte in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht werden.

Im Rahmen der Ausstellung findet ein zweitägiges Symposium am Fr. 19. 7. in Bielefeld und Sa. 20. 7. in Herford statt.

Künstler*innen

Sónia Almeida, Tim Berresheim, Salomé Chatriot, Vivian Greven, Wade Guyton,
Jacqueline Humphries, Charlotte Johannesson, KAYA, Peter Kogler, Vera Molnar, Mukenge/Schellhammer, Laura Owens, Seth Price, Rafaël Rozendaal, Pieter Schoolwerth, Amy Sillman, Avery Singer, Cheyney Thompson, Philipp Timischl, Corinne Wasmuht, Anicka Yi u. a.



 

Luigi Colani
Formen der Zukunft

1. 12. 2024–2. 3. 2025
Gehry-Galerien

 

In einer Ausstellung über Luigi Colani (*1928 in Berlin, † 2019 in Karlsruhe) geht Marta Herford den Spuren eines innovativen Designers nach und widmet sich einmal mehr der Frage wie designte Ideen unseren Alltag sowie unsere ästhetische Wahrnehmung prägen.

Mit seinen stromlinienförmigen Entwürfen bewegte sich Colani gegen die Designtrends seiner Zeit. Was verspielt und exzentrisch wirken mag, ist Ergebnis seines Ansatzes des Biodesigns: von der Natur inspiriert, höchst funktional und auf ein optimales Zusammenspiel mit dem menschlichen Körper ausgelegt.

Colani lebte in den 1960er und 70er Jahren in Ostwestfalen und gestaltete hier für bekannte Firmen der Küchen- und Möbelindustrie – vom praktischen Alltagsobjekt bis zum exklusiven Design.

Für die Ausstellung wird der regionale Bezug eine besondere Rolle spielen: ein Teil der Ausstellung wird interaktiv durch Objekte des Designers aus privaten Haushalten erweitert.

Gastkuratorenteam:

Tobias Henschen und Julian Puszcz (Designbüro Zweieckig),
Prof. Tim Brauns (Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe)

 

11. RecyclingDesignpreis

1. 12. 2024–2. 3. 2025
Gehry-Galerien

 

Zum 11. Mal widmet sich der RecyclingDesignpreis visionären Ideen und originellen Neunutzungen von Reststoffen und ausgedienten Gegenständen. Mit innovativen Entwicklungen auf dem Gebiet des nachhaltigen Designs präsentiert Marta Herford als erste Station diese Ausstellung zum renommierten Gestaltungswettbewerb, der vom Arbeitskreis Recycling e. V. Herford ausgelobt wird. Erstmalig wird dieser Preis in drei der Galerien im Erdgeschoss prominent präsentiert.

Zu sehen ist eine aktuelle Vielfalt fantasievoller wie auch funktionaler Upcyclingprodukte neben Materialerkundungen oder Projekten aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Social Design oder Transformationsdesign. Die überzeugendsten Entwürfe werden von einer Fachjury aus mehreren Hundert Einreichungen aus der ganzen Welt ausgewählt.
Die Preisträger*innen werden bei der Ausstellungseröffnung ausgezeichnet.

Anschließend werden die Werke in der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin, und im Neuen Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design Nürnberg gezeigt

 

Marta Atelier wird 2024 erweitert –
„Dritter Ort“ entsteht

Das im Jahr 2023 neu eingerichtete Marta-Atelier öffnet sich weiter für eine diverse Stadtgesellschaft und Besuchende aller Altersgruppen. Neben dem Marta-Atelier, in dem vielfältige Angebote und kreative Workshops stattfinden, werden weitere Räume der
2. Etage zu einem „Dritten Ort“ als neuen Platz des Zusammentreffens ausgebaut. Mit diesem sozialen Begegnungsort soll allen Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit Kunst und Kultur eröffnet werden, unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht. Der Ort soll zum gegenseitigen Austausch, Lernen, Kreativwerden und Entspannen einladen. In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Kooperationspartnern und der Stadtgesellschaft entsteht das Nutzungskonzept sowie die Programmgestaltung.

Darüber hinaus wird es eine Vielzahl an Angeboten zu den jeweils aktuellen Ausstellungen geben. Schwerpunkte bilden der Ausbau dialogischer, inklusiver und multiperspektivischer Formate sowie digitaler Zugänge. Das Team der Bildung und Vermittlung freut sich auf Anfragen zu Ausstellungsführungen, Architekturrundgängen und kreative Workshops für Kinder, Erwachsene und Unternehmen, die individuell nach Absprache stattfinden können.

 

Besuchszahlen aus dem In- und Ausland

2022 besuchten 31.623 Menschen das Marta Herford, 2023 sind es 36.480 gewesen. Marta Herford freut sich über diesen Erfolg. Rund 5.000 Besuchende mehr, entsprechen einem prozentualen Zuwachs von 15 %. Die veröffentlichte Prognose von 40.000 Besuchenden wurde damit knapp erreicht. 2023 kamen 79 % der Besuchenden aus Nordrhein-Westfalen – davon rund 25 % aus dem Kreis Herford, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung der lokalen Besuchenden von 10 % bedeutet. 17 % der Besuchenden kamen aus einem anderen Bundesland zum Marta Herford. Auch aus dem Ausland konnte ein leichter Zuwachs gemessen werden: so waren es 2023 4 % im Gegensatz zu 3,3 % in 2022.

 

Veranstaltungen im Marta

Marta diskursiv

Zu jeder Ausstellung finden verschiedene Gespräche mit Künstler*innen, Vorträge von Fachleuten, Performances, Konzerte u.a. Veranstaltungen statt. Ausstellungsinhalte, künstlerische Positionen und gesellschaftsrelevante Themen werden hier vertiefend mit Fachleuten besprochen – der Austausch und die Diskussion stehen im Mittelpunkt.

Marta philharmonisch

In Kooperation mit der Nordwestdeutschen Philharmonie können speziell für das Marta entwickelte Konzertformate mit anschließendem Ausstellungsbesuch zweimal im Jahr erlebt werden.

Stadt + Vision

Aktuelle Fragen zu Architektur und Städtebau werden viermal jährlich in dieser Reihe als Herforder Architekturgespräche in Kooperation mit dem BDA Ostwestfalen-Lippe vorgestellt und diskutiert.

Kunstgenuss am Abend?

Ein Besuch im Marta ist jeden Mittwoch bis 20 Uhr möglich, auch mit Ausstellungsführung um 18.00 Uhr.

Events

Tagungen, Veranstaltungen, Präsentationen, Feste feiern oder Heiraten im Marta. Das Marta-Forum, unsere Lobby und Seminarräume können gemietet werden. Die Gehry-Lounge im Marta Café dient als Trauzimmer des Standesamtes der Hansestadt Herford.

 

Dank

Für die langfristige Unterstützung unseres Programms danken wir sehr herzlich den
Marta Herford Corporate Partnern und Corporate Premium Partnern sowie dem Marta-Fonds für neue Kunst.

Marta Förderer
Hansestadt Herford, Marta Freunde und Förderer e. V.

Corporate Premium Partner
Sparkasse Herford, Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co.

Corporate Partner
Hettich Unternehmensgruppe, imos AG, inometa GmbH, Peter-Lacke GmbH,
Schaper Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Brax Leineweber GmbH & Co. KG

Gründungspartner
Das Land Nordrhein-Westfalen, Hansestadt Herford

Medien- und Werbepartner
Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co. KG, Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG, fine print – digital druck GmbH, T+A elektroakustik GmbH & Co. KG

Kulturpartner
WDR 3

Marta Patronatsfonds für Neue Kunst
Hettich Unternehmensgruppe, Leo und Ulrike Lübke, Joachim und Elisabeth von Reden, Schaper Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Sparkasse Herford, Guido Strunck, Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co

 

Presseinformation

Diese Pressemitteilung und druckfähige Pressebilder finden Sie im Pressebereich unter http://presse.marta-herford.de/

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Gerne vermitteln wir Ihnen Hintergrundgespräche und Interviewmöglichkeiten.
Für diese – und alle weiteren – Informationen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer
+49 (0)5221 99 44 30-27 bzw. per E-Mail an presse@marta-herford.de zur Verfügung.

 

Soziale Medien
Hashtag: #MartaHerford

Twitter: @martamuseum

Facebook: /MartaHerford

Instagram: @martaherford

YouTube: Marta Herford

 

Adresse
Marta Herford, Goebenstraße 2–10, D-32052 Herford 

Öffnungszeiten
Di–So und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr

Kontakt/Infos
www.marta-herford.de

info@marta-herford.de
+49 (0)5221 99 44 30-0

Blog
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